So expressiv wie die Formensprache, ist auch die Farbe seiner Holzskulpturen. Hans Scheib hüllt die Listros in kräftiges, fremdfarbiges rot und blau und lässt ihre Form blockartig – als in sich gekehrte, starre Figuren auf engem Raum. Sie halten ihr Werkzeug fest umschlossen und blicken fast schon verstörend um sich. Denn Hans Scheib geht es nicht um die gehaltlose Ästhetik des Scheins. Seine Arbeiten reflektieren das Grundsätzliche, demonstrieren einen präzisen Inhalt. Emotional besitzergreifend bleiben sie immer, ob geschlossen, wie bei den Listros oder dramatisch raumgreifend, wie in seinen zahlreichen mythologischen Themen.
Seit jeher arbeitet Scheib mit Holz. Zu Beginn als Alternative, da er in der DDR einfach keine Bronze beschaffen konnte, heute ist er einer der wichtigsten Holzbildhauer unserer Zeit. Doch neben dem Medium Plastik arbeitet Scheib auch viel mit Lithografien und Zeichnungen und hat sich bereits auch international einen Namen als Grafiker gemacht.