Ernst Baumeister

Am Anfang war der Schuh. So begann Baumeisters Auseinandersetzung mit den Listros. Praktisch - nicht gesellschaftskritisch. Das lässt einiges auf den Holzbildhauer selbst und seine Arbeitsweise schließen. Er darf nämlich als klassischer Bildhauer gesehen werden, der nur am Stück arbeitet; Seine Werke als reine Skulpturen im traditionellen Sinn. Nicht wie jene, die zwei Plüschtiere aneinanderrücken und es pathetisch Skulptur statt Plastik nennen.

Am Anfang war der Schuh. Gebürstet und poliert. Dieses nette Wortspiel offenbart seine konstante Materialgerechtigkeit. So wie der wahre Schuh, so ist auch der Schuh aus Holz gebürstet und poliert. Das Holz behält seine Maserung und so ist das Urprodukt auch in dem fertigen Kunstwerk noch zu erkennen. Der Künstler arbeitet mit den verschiedensten Holzarten, versucht sie entsprechend ihres Wachstums zu verstehen. Ob in seinen zahlreichen Mischwesen aus Mensch-Tier-Natur, seinen Serienhelden aus dem immer wiederkehrenden Ausgangsmaterial der 1,90 m langen Dachlatten oder seinen gekonnt perforierten Arbeiten Made by Nature. Dieser Faden lässt sich fortwährend entdecken.