Was wir von äthiopischen Listros lernen können

potseblog, 21. Dezember 2010

Regine Wosnitza

Stellen Sie sich vor, Sie würden hier in Berlin für einen Tag oder auch nur wenige Stunden als SchuhputzerIn arbeiten: Wem würden Sie die Schuhe putzen wollen? Und von wem würden Sie sich die Schuhe putzen lassen?

Dies ist eine Frage, die Dawit Shanko vom Listros e.V. regelmäßig Berliner SchülerInnen stellt (Listro werden in Äthiopien Schuhputzer genannt. Übersetzt heißt es so viel wie „glänzend machen.“)

Einige Achtklässler, die in der vergangenen Woche für ein Halb-Tagesprojekt zu Listros in die Kurfürstenstraße kamen, reagierten nicht nur auf diese Frage, sondern auch auf die Übung, sich gegenseitig die Schuhe zu putzen, extrem.

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Listros-Ausstellung feierlich eröffnet

Schuhkurier, 27.10.2010

Gemeinsam mit Bundespräsident Christian Wulff eröffnete die deutsch-äthiopische Initiative Listros e.V. am Abend des 26. Oktober die Ausstellung „Perspektivwechsel" in den Berliner Potsdamer Platz Arkaden.

Die Ausstellung zeigt Installationen originaler Schuhputzboxen sowie Fotos und Briefe von äthiopischen Schuhputzern, den so genannten Listros. Die Präsentation ist Teil der „Berliner Glanzwerke", im Rahmen derer verschiedene Veranstaltungen den Dialog mit Afrika in den Fokus rücken. Rund 800 Gäste, darunter auch Mitglieder der Schuhbranche wie die Berliner Schuhhändlerfamilien Leinweber und Steinauer sowie Vertreter des Furniturenanbieters Bama, kamen in Berlin zusammen, um die Ausstellungseröffnung zu feiern. Unterstützt wird der Listros Verein u.a. vom Bama-Mutterkonzern Sara Lee Corporation und dessen Marke Kiwi, die weltweit und insbesondere auch in Afrika Schuhpflegemittel anbietet.

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Ein glänzendes Unterfangen

Der Tagesspiegel, 26. Oktober 2010

„Sollte ich das jetzt nicht besser bei Ihnen machen?“, fragte Bundespräsident Christian Wulff. Vor ihm kniete Dawit Shanko, Gründer des Vereins Listros, und bat den Präsidenten mit einer Geste, seinen Fuß auf eine Holzbox zu stellen. Mit diesen Boxen arbeiten junge Schuhputzer in Äthiopien, 3500 dieser Kästen zeigt die Ausstellung „Perspektivwechsel“, die der Bundespräsident am Dienstag Abend im Atrium des Debis-Hauses eröffnete. Jugendliche aus dem Nordosten Afrikas schickten im Sommer die Kisten mit Briefen nach Berlin und bauten mit Hilfe des Vereins in Äthiopien neue Schuhputzboxen.

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Staatsoberhaupt Wulff putzte früher Autoscheiben

Berliner Morgenpost, 26. Oktober 2010

Bei einer Ausstellungseröffnung in Berlin plauderte Bundespräsident Christian Wulff aus, wie er sein erstes eigenes Geld verdiente.

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"Ohne Arbeit werde ich ein Bandit"

Ubuntu Magazin, 02-2010

Dawit Shanko im Gespräch Simone Kosog

Um äthiopische Schuhputzer bei ihren Träumen zu unterstützen, hat der Galerist Dawit Shanko 3.500 Schuhputzboxen nach Berlin geholt. Ein Gespräch ber Kinderarbeit, Hoffnungen und ungewöhnliche Aktionen. 

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Eröffnung der 1. Berliner Glanzwerke

Mit etwa 800 Gästen, darunter auch einige afrikanische Botschafter, war die Eröffnung der "1. Berliner Glanzwerke" im Atrium von Daimler Financial Services ein riesiger Erfolg. Unsere Kunstausstellung "Perspektivwechsel" in den Potsdamer Platz Arkaden, die übrigens als Wanderausstellung konzipiert ist, betrachteten zwar nicht alle 50 000 täglichen Besuchern der Arkaden, aber die Zahl derer, die die Ausstellung intensiv studierten, war enorm.

Uns hat vor allem die überwiegend frei und spontan gehaltene, einfühlsame Rede des Bundespräsidenten beeindruckt - jenseits aller Afrika-Klischees.

"Zusammengefasst steht für mich die die Ausstellung der ERSTEN BERLINER GLANZWERKE" mitten in Berlin als Ausstellung für das Interesse aneinander, den Respekt voreinander und die Verantwortung füreinander, für eine Welt, in der Kinder keine Schuhe putzen müssen, um überleben zu können, in der sie Schulausbildung und Ausbildung erhalten, auch wenn sie kein Geld verdienen und für eine Welt, in der den Menschen, die ihr Leben mutig in die Hand nehmen, der nötige Respekt entgegen gebracht wird. Ich denke, diese Ausstellung zeigt uns auch einen anderen Blick auf Afrika weg von der Opferrolle hin zu dem Stolz auf die eigene Arbeit, die eigene Leistung mit den eben weniger Möglichkeiten als in unserer Gesellschaft häufig des Überflusses. 

Deshalb wünsche ich der Ausstellung vor allem viel Nachdenklichkeit, für mich ist sie fast wie ein DENKMAL im Sinne von denk mal darüber nach. Ich wünsche den Aktionstagen mit allden mutigen Facetten viel Erfolg."

Wir haben dem Bundespräsidenten eine vergoldete Schuhputzbox des Künstlers Robert Weber geschenkt. Er bedankte sich mit den Worten: "Die passt gut ins Schloss Bellevue ...ich werde Sie nutzen, mit jugendlichen Gästen über Arbeit und Afrika zu diskutieren." Demnächst wird die goldene Schuhputzer Box hoffentlich im Bellevue installiert sein.

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Angewandte Lebenskunst: Werke über Liebe und Respekt

epo - entwicklungspolitikone, 23. April 2009

KLAUS BOLDT    

Berlin (epo.de). - Was ist das größte Problem für Kinder und Jugendliche in Äthiopien, die als Schuhputzer, Obstverkäufer, Viehhirte oder Losverkäufer Geld für Essen, Kleidung oder Schulbesuch verdienen? Eine Mehrheit von 6.000 befragten Kindern antwortete: mangelnder Respekt! Dass sie um die paar Groschen, die sie einnehmen, auch noch feilschen müssen! Ein Berliner Verein ist vor einigen Jahren angetreten, den "Listros" genannten jungen Kleinstunternehmern die nötige Anerkennung zu verschaffen und ihnen Mut zu machen. Künstler und Architekten haben das Thema aufgegriffen. Dabei entstand eine einzigartige Ausstellung, die vom 26. April bis 23. Mai in Berlin zu sehen ist. 

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