Ich besitze nur ein einziges paar Schuhe, das ich das ganze Jahr über trage, sozusagen bei jedem Wetter. Kurz bevor die Schuhe auseinanderfallen, kaufe ich mir das nächste Paar, das liegt dann zur Eingewöhnung noch ein paar Wochen ( manchmal auch Monate ) im Schrank und wenn es dann soweit ist, und das neue Paar drankommt, werden die alten Schuhe automatisch zu “maler”schuhen, die ich dann zum draussenmalen trage.
Ich putze die Schuhe nicht sehr oft, vielleicht alle paar Wochen mal, aber wenn es soweit ist, dann ist das immer eine feierlicher Angelegenheit. Schuhcreme auftragen, sorfältig einreiben und hinterher polieren, das ist ein bischen wie ein Bild malen.
Früher war es mir unangenehm, Schuhputzer auf der Strasse zu sehn, ich fand dass sie einen unwürdigen Job ausüben mussten, sie schienen mir Ausdruck einer ungerechten Welt, in der die Ärmsten den Reichsten noch die Schuhe polieren müssen. Inzwischen denke ich, es ist ein Job wie jeder andere. Auch als Schuhputzer kann man seine Arbeit lieben und in Würde ausüben. Der Schuhputzer auf meinem Bild, poliert seine eigenen Schuhe, er ist mit seinem Leben im reinen.