LISTROS Statement - H.-H. Grimmling

Hans-Hendrick Grimmling beschäftigt sich seit 2010 intensiv mit dem Thema Listros. So entstand der Zyklus „im listrosjahr“, der 2011 in der GALERIE LISTROS zu sehen war. Auch über die Ausstellung hinaus, bleibt der Künstler dem Thema verbunden und schafft neue Werke in diesem Zyklus.

Das Bild „Gefährliche Beweglichkeit“ entstand bereits im Jahr 1997, also sechs Jahre bevor Hans-Hendrik Grimmling die LISTROS Initiative kennen lernten. Dennoch er es als seinen Stiftungsbeitrag zur LISTROS Kunstsammlung. Dazu sagt er:

Mein gestisches Arbeiten hat keine andere Idee, als dass es Strukturen, Ideen, Überlagerungen, Sedimentierungen produziert. Immer wenn ich das Bild aufrichte, begegnen sich Sichtbarkeiten, die sich anschließen an Entdeckungen vom Vortag.  Wie auf einem fortlaufendem Gließband in mir, auf dem die Bildstoffe wandern und wiederkehren, steige ich in ein Kontinuum von Anschluß, Wiederholung und Fortführung.  Ich arbeite immer in seriellen Anfängen, die am Boden liegen, immer nur dieses suchend. Die Weltbilder in mir sind immer dieselben.

Für mich geht es immer um ein Aus-sich-heraus-Treten, um den Versuch, das Festgefahrene zu verlassen, mich selbst zu verlassen, um wieder zu mir zu finden.  Das Bild „Gefährliche Beweglichkeit2 habe ich 1997 gemalt und es war passend für mich, es nach der Begegnung mit LISTROS der Kunstsammlung zu stiften.

Aus der Mitte der Flügel treten Stiefel. Sie wachsen aus der Metapher der Hoffnung. Stillstand und Bewegung. Eine Bewegung auf das Fremde zu. Eine Bewegung aus sich heraus. Es liegt eine Polemik in dem Bild, die auch auf Dawit Shanko trifft. Er lebt hier und umschlossen von seinen Flügeln.  Wir müssen uns bewegen, bekennen und äußern. Aber all das ist auch eine Gefährdung und vielleicht auch ein Verhängnis. Jedes Bild ist auch als eine Warnung, als ein Zeichen von Dualität zu verstehen.