Christiane Latendorf liebt Märchen. Sie sind ihre Begleiter, wenn sie traurig ist und auch wenn sie glücklich ist. Und genauso märchenhaft, wie wir es in Kinderbüchern wiederfinden, scheinen auch ihre Werke. Jedes einzelne für sich, in seiner Schlichtheit und in seinem einfachen Aufbau. Ebenso erzählen sie dem Betrachter Geschichten, die vom Alltagstreiben und von zwischenmenschlichen Beziehungen mit all ihren Facetten inspiriert sind.
Es wäre unangemessen, sich ihren Arbeiten mit Fachtermini zu nähern. Denn es fällt nicht leicht, ihre einmalige Handschrift zu fassen, die immer wieder neu erfunden wird und den Betrachter jedes mal aufs Neue fasziniert und in ihren eigenen, magischen Bann zieht. Dieser Bann beginnt genau dort, wo die Realität endet und ihre Werke einen in eine unbekannte Welt führen.
So arbeitet sie auch gerne mit Metaphern und Symbolen, frei von einem überheblichen Pathos, und immer begleitet von ihren spirituellen Erfahrungen und Erlebnissen. Und genau das nimmt der Betrachter in Latendorfs Malereien, Zeichnungen und auch in ihren zahlreichen Scherenschnitten auf – Ihre Liebe zu allem Lebendigen und Beseelten.